Szene 5


Der Beweis




Es steht zu hoffen, daß die Gruppe es rechtzeitig schafft, Wahre Erde und Wahres Wasser zu besorgen und auch zurückkommt. Kaliya, die sich aufgrund ihrer Hoffnungen inzwischen an die Oberfläche gewagt hat, hat die Schutzrunen am Eingang des Kaers wieder rekonstruiert und das Loch im Boden durch eine Illusion versteckt. Da die Abenteurer allerdings wissen, wo sie hinwollen, ist der Durchschauungswurf niedrig anzusetzen. Der Weg ins Innere des Kaers dürfte auch etwas einfacher sein, aber wenn die Floßfahrt so lustig war, kann sie gerne wiederholt werden.
Am Tor des Kaers werde sie genauso empfangen wie beim ersten Mal. Wieder führt hier eine Gegenwehr nur zu einem heftigen Gemetzel und diesmal sollte man keine Gnade gewähren, wenn die Gruppe meint, gegen die Zwergenarmee kämpfen zu müssen. Vielleicht reicht ja der Hinweis auf die Anzahl ("äh, so schätzungsweise 200 Krieger, können aber auch zwanzig mehr oder weniger sein, mal abgesehen von den anderen Leuten..."), um ein größeres Blutvergießen zu vermeiden. Wenn sich die Gruppe widerstandslos abführen läßt, fällt den Charakteren auf, daß sie von den Kriegern eher beschützt als bedroht werden - die zuschauende Menge ist kurz vor einer Massenpanik.
In der bekannten Zelle angekommen, müssen die Abenteurer erst einmal ein paar Stunden warten, bis Kaliya auftaucht, die wieder einen Lichtquarz und etwas zu essen mitbringt. Sie sieht elend aus, uralt und schwerkrank. Der Dämon hat Angst bekommen und beginnt, sich gegen sie aufzulehnen; sie ist kaum noch in der Lage ihn zu beherrschen und hat in den letzten Tagen einige der eigenen Leute angegriffen. Kaliya bittet die Gruppe, sich vorzubereiten und in zwei Stunden vor den versammelten Kaerbewohnern das Ritual durchzuführen.
Nach der angegebenen Frist werden die Charaktere von ein paar Wächtern wieder in das Gerichtsgebäude gebracht, wo sämtliche Einwohner des Kaers (ca. 600 Zwerge) versammelt sind, nur Kaliya fehlt. Das Ritual funktioniert selbstverständlich, die Kugel aus Wahrer Erde kommt kurz über der Wasseroberfläche zum Stehen. Als ein allgemeines Stöhnen durch die schweigende Menge geht, bricht plötzlich Kaliya durch die Tür und beginnt, mit ihren Dämonenkräften wahllos auf die Kaerbewohner loszugehen. Falls die Gruppe nicht eingreift, schaffen es die Kämpfer, die Zwergin zu töten, allerdings unter schweren Verlusten.
Wenn die Gruppe hilft (es sind schließlich Helden!), gegen Kaliya vorzugehen, gibt es nur ein paar Dutzend Verletzte und sie beruhigt sich nach kurzer Zeit wieder. Dann bittet sie die Gruppe, die Leute rauszubringen.
Hier ist jetzt ein ordentlich kitschiges Finale angebracht. Nach Jahrhunderten sehen die Zwerge zum ersten Mal wieder den Himmel (am besten nachts, sonst sind alle geblendet, aber auch ein Sonnenaufgang kommt gut...) Es gibt eine ordentliche Belohnung (ein großer Beutel mit wertvollen Edelsteinen und vielleicht ein nettes Artefakt).
Und dann das Schwerste: Falls Kaliya noch lebt, bittet sie die Gruppe, sie mitsamt ihrem Dämon umzubringen. Wenn die Charaktere ablehnen, greift sie sie an, allerdings so, daß sie niemanden tötet, aber ihr Tod sicher ist. Wenn die Abenteurer zustimmen, nimmt sie den Tod gelassen und ruhig an. Ihr Körper zerfällt sofort zu Staub und das Viech in ihrem Kopf (ein Hirnwühler, der ein ziemlich intelligentes Gesicht hat) läßt sich danach einfach zertreten.



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