Alte Rassen






Denus

Auch wenn es kein Denus zugeben würde - sie stammen von den gleichen Vorfahren wie die Menschen und die Bajiganet ab. Nur daß sich dieser Zweig der ursprünglichen Rasse kurz vor dem Großen Unheil in die Tiefe zurückgezogen hat, was die geringfügigen Unterschiede in der äußeren Gestalt nach sich zog.
Die meisten Denus wissen nicht, welchen Pakt die damaligen Anführer ihrer Rasse für die Garantie des Überlebens geschlossen hat - eine Versicherung, den Wyny oder L'renes zu dienen, falls eine dieser beiden Alten Rassen wieder zur Macht kommt.
Vielleicht war Tess der Alte wirklich so schlau, daß er wußte, daß die schwachen Klangreste der Wyny schon zu diesem Zeitpunkt zu machtlos waren, um überhaupt noch auf die Singenden einzuwirken und daß die L'renes mit ihrer extremen körperlichen Empfindlichkeit nicht die geringste Chance hatten, die einige Jahrzehnte dauernde Erwärmung der Luft und die erhöhte Strahlung zu überleben, als er die Vereinbarung unterzeichnete, deren Bruch mit der Auslöschung des gesamten Volkes geahndet werden sollte.
Aber dennoch - Vertrag ist Vertrag. Im Ausgleich für die Weitergabe der Kenntnisse, die es den Denus noch heute erlauben, in der Tiefe zu überleben, sind sie potentielle Sklaven. Ihre (wirklichen) Namen weisen darauf hin - sie heißen "Katad ..." ("Diener des ...") oder "Jugid ..." ("Getreuer von ..."); selbst wenn den meisten Denus nicht klar ist, was die Namen bedeuten. Ihre Gesetzgebung verpflichtet sie zu strengster Verschwiegenheit, sowohl was die Namen als auch was die angebeteten Mächte betrifft. Jeder Sammler, Sucher oder Jäger würde diese Sprachen nur mit geringer Mühe erkennen; die Konsequenzen sind nicht wirklich absehbar.
Nur die Stadtältesten und deren Stellvertreter kennen noch den alten Vertrag und sie hüllen sich in der Hoffnung, daß sich das Problem irgendwann von selbst erledigt, in Schweigen.
Trotzdem gibt es immer wieder ein paar Denus, die hinter den Grund das Verschwiegenheitsgebots kommen. Meist ergeben sich daraus zwei Konsequenzen: Entweder sie versuchen, die Macht der Alten wiederherzustellen, um zu einem auserwählten Volk zu gehören, oder sie versuchen im Gegenteil, alle Erinnerungen an die Alten zu vernichten. Das sind meist Jäger in der Tiefe oder verwandte Ringe.
Soweit bekannt, offenbaren sich Denus, die die Zusammenhänge kennen, aus naheliegenden Gründen nicht einmal ihren engsten Freunden.

Wandler

Mittlerweile wissen wenigstens einige Altertumskundige Bescheid - aber sie sprechen nicht oft darüber, wenn sie nicht bösartig sind.
Wandler sind (ebenso wie Juae, deren Weiterentwicklung sie sind) Konstrukte der MuuVia. Die heute lebenden Wandler sind die Nachfahren von abtrünnigen "Dienern", die nach dem Aufstand der Zehntausend entkommen und bei den Bajiganet untergekommen waren - und dann das Große Unheil überlebt haben. Die genetische Veranlagung bewirkt noch heute, daß die Wandler eine ihrem Gesprächspartner möglichst angenehme Gestalt annehmen wollen (und können) und bedingt auch ihr handwerkliches Geschick.
Den durchschnittlichen Wandlern ist ihre Herkunft nicht bewußt. Ab und zu erfährt ein Rassenangehöriger die Wahrheit - und schweigt dann meist darüber. Es ist ohnehin schon schwierig genug, ein für andere unangenehmes Äußeres zu haben, da muß man sich nicht noch als Sklave outen.
Wandler sollten unbedingt angemessen bestattet werden, nämlich durch baldige Verbrennung. Die Skelette werden sonst innerhalb kurzer Zeit zu Juae und "sickern" durch den Boden zum nächstgelegenen "Armee"-Stützpunkt. Es ist bisher nicht bekannt, ob diese Juae noch einen Teil des Bewußtseins des Wandlers haben und somit vielleicht auf Ansprache reagieren könnten, aber in den Ringhäusern der Schatten wird es vermutet.
Die Namen, die die Wandler untereinander benutzen, bezeichnen übrigens nur Nummern in der Sprache der MuuVia und sind ihnen absolut unwichtig.

Zsakiizs

Unter den Zsakiizs ist eine Verständigung aufgrund von Wärmeveränderung der Schuppen möglich, die nur andere Zsakiizs empfinden können.
Da die Vorfahren der geflügelten Schlangen diese Art der Sprache vom Goldenen Drachen persönlich gelernt haben, gilt sie als absolut heilig, darf nicht an Dritte verraten und für profane Zwecke genutzt werden.
Alle religiösen Texte, die Legenden, aber auch Liebeserklärungen werden in dieser Sprache ausgedrückt.



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