Szene 4


Ein weiterer Interessent




Mittlerweile ist es Abend geworden. Beim Abendessen oder sonst einer günstigen Gelegenheit werden die Charaktere von einer Windlingsfrau angesprochen, die sich nicht näher vorstellt, nur darum bittet, sich wegen des Rings um Mitternacht zu einer bestimmten Adresse zu begeben. Die Botin verschwindet, ohne eine Antwort abzuwarten.
Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten:
Entweder die Gruppe wartet bis zum Termin.
Oder die Charaktere machen sich auf und sehen sich die Adresse vorher an - ein kleiner, aber gediegen aussehender Laden im Händlerviertel, der kein Ladenschild hat und geschlossen ist. Auf Klopfen und Ähnliches reagiert niemand.
Falls die Charaktere noch einmal nach Gurin sehen wollen, ist die Bibliothek ebenfalls geschlossen, aber es ist möglich, vom Wächter die Adresse zu erfahren. Gurin ist allerdings nicht zu Hause; wenn die Gruppe einbricht (oder sonst irgendwie die Wohnung ansieht), sieht alles nach einem sehr überstürzten Aufbruch aus. Bei genauerer Untersuchung finden die Charaktere ein mehrfach gefaltetes Zettelchen, auf dem nur: "MORGEN! W." steht. (Auch später ist nicht mehr zu finden.)
Um Mitternacht steht die Tür des kleinen Ladens offen, aber es ist stockdunkel. Beim Betreten des Ladens werden die Charaktere von zwei schwer bewaffneten Trollen empfangen, die auf keine Ansprache reagieren und nur höflich, aber bestimmt zum Mitkommen auffordern. Durch mehrere Gänge und über ein paar Treppen gelangt die Gruppe schließlich in eine Art Empfangszimmer, groß, edel und gut beleuchtet. Dort erwartet sie ein Obsidianer in gediegener Kleidung. (Ich habe bei dem Typen ziemlich an den Paten gedacht, also ruhig Stimmung wie in einem Mafiafilm aufkommen lassen.)
Der Obsidianer stellt sich nicht vor, sondern macht nur ein "schlichtes" Angebot. Er hat erfahren, daß die Charaktere nach dem Perlenschmuck suchen bzw. ein Teil davon besitzen. Er bietet 5000 Silber für die Herausgabe bzw. Beschaffung des Rings. Außerdem sollen die Charaktere für noch einmal soviel Geld herausfinden, wer das zugehörige Halsband aus dem Besitz des Obsidianers gestohlen hat - er zeigt ihnen ein Geheimfach hinter einem Bild an der Wand, das offensichtlich professionell aufgebrochen wurde. Unter der Hand läßt er fallen, daß er seinen eigenen Leuten nicht traut, weil niemand außer denen in den Raum gekommen wäre.
(Da hat er nur fast recht, es war Firanna, die eine Illusion seines Stellvertreters erzeugt hat, drin war, eine Weile beobachtet und bei einer günstigen Gelegenheit zugeschlagen hat.)
Falls sich die Charaktere das Ganze genauer ansehen, stellen sie fest, daß in dem Geheimfach einige sehr wertvolle Dinge liegen, die nicht angerührt worden sind; außerdem sind mehrere interessant aussehende Dokumente drin, die der Obsidianer ziemlich schnell verschwinden läßt, wenn er die Aufmerksamkeit bemerkt.
Wenn die Charaktere ein mulmiges Gefühl kriegen und ablehnen wollen, streut der Obsidianer ganz nebensächlich ein, daß seine Leute bei gewissen anderen Aufträgen ziemlich zuverlässig sind ...
Schließlich wird die Gruppe entlassen und wieder nach draußen geführt, der Laden hinter ihnen verschlossen.



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