4. Kapitel


Begegnungen




Sieben weitere Tage vergingen. Die Gefährten hielten sich weiter am Fuß der Throalischen Berge, bis sie deren nördlichste Ausläufer erreicht hatten. Dieser Teil der Reise verlief fast gemütlich. Die Gruppe nahm sich die Zeit, sich vollständig von den Strapazen der Auseinandersetzungen mit den Untoten zu erholen, ihre Karmarituale auszuführen, die Kleidung und die Waffen zu reinigen und zu reparieren und vor allem Kraft zu schöpfen für die Begegnung mit einem „Meister", über den sie bisher nichts wußten, außer daß er Totengeister aussandte, um etwas zu holen, was schon in seinem Besitz gewesen war. Während der Marschpausen diskutierten die Freunde das Problem ausgiebig, aber keiner von ihnen hatte ein halbwegs schlüssige Theorie, die diesen Auftrag und alle Zwischenfälle erklärte.
Will hatte sich inzwischen mit Oltions Maske, diesem alten und einzigartigen Artefakt, etwas näher befaßt. Die Maske bestand aus tiefblauem Seidenstoff, der hellblaue Stickereien aufwies. Oltion, ein verschrobener Magier, hatte sie vor Jahrhunderten geschaffen - eines von vielen Spielzeugen, die an und für sich harmlos waren. In den Geschichten, die über ihn kursierten, hieß es aber auch, daß die meisten seiner Erfindungen mächtige Waffen sein konnten, wenn man sie richtig behandelte. Aber dazu mußte man mehr über die Maske in Erfahrung bringen.
Will hatte während der Marschpausen mit ihr experimentiert und einiges über sie herausbekommen. Er hatte zum Vergnügen seiner Freunde die Gesichter verschiedenster Bekannter kopiert, die sich zum Teil sehr komisch ausnahmen auf dem massigen Körper des Obsidianers. Außerdem schien sich Will schneller von Anstrengungen und Strapazen zu erholen, seit er einen Faden zu ihr gewoben hatte.
Der Elementarist hatte auch bemerkt, daß die Maske einen eigenen Willen besaß. Sobald man ihren Namen aussprach, weigerte sie sich für ein paar Stunden, mehr zu sein als ein Stück Stoff. Sie als „die Maske" zu bezeichnen, schien sie nicht zu stören, aber wenn Will während der Benutzung an sie anders als an „Oltions Maske" dachte, verlor sie ebenfalls ihre magischen Fähigkeiten.
„Dieser Oltion muß ein ziemlicher Spinner gewesen sein", kommentierte Telsek die Empfindlichkeiten des Seidenstoffes.
Will zuckte die Schultern. „In den Geschichten, die ich gelesen habe, wird ihm immer ein ausgefallener Sinn für Humor nachgesagt. Vielleicht werden wir auch so, wenn wir alt werden."
Sowohl Dryan als auch Telsek waren damit einverstanden, daß der Elementarist die Maske einstweilen bei sich aufbewahrte.


Am Vormittag des zwölften Tages ihrer Reise erreichte die Gruppe schließlich den Schlangenfluß, der die stillschweigend akzeptierte Grenze zwischen den Einflußbereichen des Throalischen Königreiches im Süden und der Blutelfen im Nordwesten bildete.
Im Nordosten waren hinter einem großen Waldgebiet bereits die Gipfel der Scytha-Berge auszumachen, über die bei den Abenteurern Barsaives die eigenartigsten und schauerlichsten Gerüchte umgingen. Aber darauf gaben die drei nicht mehr viel. Sie hatten schon so oft Geschichten über Dämonen, Drachen und Wechselbälger gehört, vor allem von Leuten, die sich nie mehr als ein paar hundert Schritte von ihrem Heimatort entfernt hatten. Vor einigen Monaten hatte sie ihr Weg bereits einmal an diesem Gebirge vorbeigeführt, ohne daß sich eine dieser schrecklichen Gefahren gezeigt hatte.
Jetzt mußten sie nur noch den Fluß überqueren und würden den Fuß der Berge innerhalb von drei Tagen erreichen können. Dann hatten sie noch ein paar Tage, um das Dorf zu suchen, in dem sie ihr Päckchen abgeben sollten - falls es überhaupt existierte und nichts dazwischenkam.


Der Fluß war breit und reißend, er hätte eher den Namen Schlangenstrom verdient. An einigen Stellen gab es Furten und ein paar findige T'skrang-Schiffer hatten weiter flußabwärts auch schon feste Fähr- stationen in der Nähe der Handelsstraßen eingerichtet - ein gesichertes Einkommen.
Aber in der Nähe gab es nichts dergleichen. So nahe am Blutwald ließ sich nicht gut Handel treiben; die Blutelfen sahen immer noch jeden, der sich in ihre Nähe wagte, als Eindringling an und die winzigen Dörfer in der weiteren Umgebung schotteten sich vom Rest der Welt ab, auch das hatte die Gruppe schon erlebt. Also standen die Gefährten am Fluß und mußten sich selbst etwas einfallen lassen. Schwimmen wollten sie bei der Strömung und mit dem gesamten Gepäck jedenfalls nicht.
Die beiden Zauberkundigen sahen schnell, daß sie keine Möglichkeit hatten, ihre Magie sinnvoll einzusetzen. Alle Flugzauber, die sie bisher beherrschten, beruhten darauf, sich von einer festen Oberfläche abstoßen zu können. Und ein schnell fließendes Gewässer einzufrieren, war auch nicht möglich.
Während die beiden versuchten, eine Lösung des Problems zu finden, stand der Troll bewegungslos im seichten Uferwasser und fing Fische mit der bloßen Hand. Auch darin unterschied sich Telsek von den meisten anderen Trollen - er konnte, wenn es nötig war, eine fast unendliche Geduld zeigen und dann blitzschnell reagieren. Nach einer halben Stunde stieg er aus dem Fluß und ging zu seinen Freunden.
„Das Abendbrot ist gesichert." Er ignorierte den angewiderten Gesichtsausdruck des Elfen, der Fisch nicht besonders mochte. „Ist euch was eingefallen?"
Dryan zuckte die Schultern. „Noch nichts. Hast du vielleicht eine Idee?" Sein Ton wurde sarkastisch. „Warum hast du uns eigentlich nicht auch noch ein Boot gefangen?"
Telsek lachte schallend. Er kannte den Magier schon einige Zeit und wußte, daß der es haßte, wenn ihm nichts einfiel und dann manchmal auch ungerecht wurde. Es war am besten, nicht auf die Bemerkung einzugehen.
In diesem Moment kam Will auf einen Gedanken. „Ich weiß zwar nicht, ob das funktioniert... Aber wenn wir es selbst nicht können, laßt uns doch mal probieren, ob unsere Rätselkiste kalt genug ist." Der Obsidianer erklärte kurz seine Idee und seine Freunde waren sofort einverstanden. Ein Versuch konnte nicht schaden.
Dryan holte das Kästchen aus seinem Beutel und schlug vorsichtig das Tuch zurück. Ohne die Kiste zu berühren, knüpfte er das Seil mit ein paar festen Knoten um sie herum. Die Oberfläche bedeckte sich bereits wieder mit Rauhreif. Will und Telsek brachten währenddessen ein paar Armvoll Schilfrohr vom Flußufer, die der Magier an den Seiten des Kästchens befestigte. Dann nahm Telsek das Ende des Seils und schleuderte das improvisierte Floß so weit wie möglich in den Fluß.
Schon nach kurzer Zeit zeigte sich, daß Wills Idee geradezu genial war. Das Schilf hielt die schwere Last an der Wasseroberfläche. Knisternd bildete sich um das Kästchen herum Eis und breitete sich schnell aus.
Die Gefährten staunten. Es schien, als ob das Kästchen nur darauf gewartet hatte, ohne das dämmende Tuch unersättlich und gierig die Wärme aus der Umgebung abzuziehen. Es dauerte nur wenige Minuten, bis die Entfernung von fünfzig Schritten, die die Ufer voneinander trennte, von schimmernden Schollen erfüllt war. Der Fluß trug viele von ihnen fort und verhinderte, daß sich eine geschlossene Eisfläche bildete, aber die Bruchstücke verkeilten sich ineinander, bis schließlich eine Art Brücke geschaffen war.
Vorsichtig, aber rasch überquerten die drei das Wasser. Sie wollten das Kästchen möglichst schnell aus dem Fluß holen, damit er nicht bis auf den Grund zufror und angestaut würde - über die möglichen Folgen wollten sie sich lieber keine Gedanken machen. Immer den scharfen Kanten der Schollen ausweichend, rutschend und schlitternd, erreichten sie das Nordufer des Schlangenflusses ohne große Probleme.
Will benutzte die Flamme seines Schwertes, um einen Feuerball zu erzeugen, der das Eis um das Kästchen herum schmolz. Mit einem Ruck zog Telsek am Ende des Seils, das er in der Hand behalten hatte. Es flog in hohem Bogen auf den Uferstreifen; Dryan beeilte sich, das Seil zu lösen. Dabei erfror er sich fast die Fingerspitzen. Das feuchte Seil war sofort wieder vereist und die Knoten bildeten reifbedeckte Klumpen. Nach kurzer Zeit gab er auf.
„Das Seil ist hin", sagte er. „So steif wie es ist, können wir es nicht einmal... - doch! Will, das Schwert!" Der Elementarist verstand sofort. Die Klinge von Kegels Schwert müßte heiß genug sein.
Will konzentrierte sich auf die Kraft des Schwertes, bis die Schneiden rot glühten. Dann begann er vorsichtig, die Knoten zu zertrennen. Es gelang ihm, das Seil zu zerschneiden, ohne daß es allzuviel an Länge einbüßte. Wer wußte schon, wann sie ein neues bekamen.
Das Kästchen war allerdings nicht von dem Eis zu befreien, das es umhüllte. Dryan wickelte nur noch das graue Tuch um den unförmigen Klumpen und verstaute das Ganze in seinem Beutel. „So, das war's. Wenn wir übermorgen abend an den Bergen sein wollen, müssen wir weitergehen."
Die Gefährten stimmten ihm zu und so machten sie sich weiter auf den Weg nach Nordosten, auf die Hauptgipfel des Gebirges zu.

Am Nachmittag des übernächsten Tages verließ sie das Glück, das sie bisher mit dem Wetter gehabt hatten. Der Wald, den sie durchquerten, war nicht sehr dicht und das Laubwerk schützte sie nicht vor dem hereinbrechenden strömenden Regen. Binnen kurzem war alles, was nicht magisch geschützt war, klatschnaß. Telsek ließ sich nicht anmerken, ob ihn das durch sein Kettenhemd laufende Wasser störte, aber Will und Dryan kämpften mit ihren langen Gewändern, die nur bis zu einem gewissen Grad von den Umhängen geschützt waren.
Das Wetter steigerte noch die unangenehme Stimmung, die sich seit dem Betreten des Waldes unter den Gefährten breitgemacht hatte. Irgend etwas stimmte nicht, ohne daß einer der drei in der Lage gewesen wäre, das genauer zu erklären.
Nach einer Stunde bedrückten Marsches blieb der bisher so geduldige Telsek plötzlich stehen, warf seinen Rucksack auf den Boden und brüllte: „Es reicht!"
Dryan und Will, die wie immer vorn gegangen waren, drehten sich nach dem Krieger um. „Was ist los, Freund?" erkundigte sich Will.
„Merkt ihr das denn nicht? Der Wald ist tot!" Telsek breitete die Arme aus und wies mit beiden Händen auf die Bäume. Dryan sah etwas näher hin und begriff, was der Troll meinte.
Die Rinde der Stämme war schuppig, abgeschürft und von netzartigen Pilzen überzogen. Als Will eine Hand danach ausstreckte, zerfiel die graue Masse unter seinen Fingern zu schleimigem Schlamm. Das Laub glänzte zwar dunkel im Regen, das Grün war jedoch eher grau und die Blätter wirkten zerknittert, als wäre ihnen in kürzester Zeit alles Wasser und alle Lebenskraft entzogen worden. Dryan griff nach einem Blatt. Auch das löste sich schmierig auf. Dryan verzog angeekelt den Mund.
Und noch etwas bemerkten sie erst jetzt, wo das Geräusch ihrer Schritte verstummt war. Außer dem Prasseln der Regentropfen war absolut nichts zu hören. Kein Vogel, kein Tier, nicht einmal ein Insekt schien sich in der Nähe aufzuhalten. Ein unheimliche Bedrohung ging von diesem Wald aus.
„Du hast recht, Telsek." Wills Stimme klang viel zu laut, so daß er sie unwillkürlich dämpfte. „Aber es riecht nicht nach Tod. Der Schlamm, die Bäume, die Pilze... Es müßte doch faulig riechen. Nichts. Entweder ist das alles eine Illusion oder... ich habe keine Erklärung dafür."
„Ich seh' mich mal um", sagte Telsek und verließ entschlossen und ohne eine Antwort abzuwarten den Pfad, dem sie bisher gefolgt waren. Dabei gab er sich große Mühe, nicht aus Versehen einen der Bäume zu berühren.
Will und Dryan blieben an der Stelle stehen, obwohl sie das unangenehme Gefühl, das den Wald durchdrang, immer stärker spürten. Der Elf sah sich genauer um, hockte sich hin und untersuchte den Boden, dann die Bäume; allerdings versuchte auch er, eine Berührung zu vermeiden. Auch eine Astralsicht zeigte nichts, was eine Erklärung sein könnte. Nichts Lebendiges befand sich in ihrer Nähe.
Als sein Blick wieder in die reale Welt zurückkehrte, fragte Will nach den Ergebnissen. Dryan zuckte die Schultern. „Ich weiß auch nichts Genaues. Hier scheint wirklich alles tot zu sein. Aber das ist recht neu, ebenso wie der Pfad. Langsam glaube ich, daß er extra für uns angelegt wurde. Er wirkt, als hätte sich etwas Großes hier entlanggewälzt, alles Leben in der Umgebung aufgesaugt und gleichzeitig ist diese Schneise entstanden. Was meinst du, ist eine Gruppe Totengeister dazu in der Lage?"
Will überlegte. Das Aussehen des Waldes könnte die Folge des Durchzugs der Totengeister sein - aber normalerweise hinterließen die Untoten nicht solche auffälligen Spuren. Wenn allerdings ihre Überlegungen bezüglich einer Falle nicht völlig falsch waren, könnte dieser Weg wirklich für die Gefährten angelegt worden sein. Was hatte in dem Pergament gestanden? „... sie auf den richtigen Weg führen..." Der Obsidianer stimmte Dryan zu.
Eine Stunde später kehrte Telsek von seiner Erkundigung zurück. Sein graues Gesicht war grimmig.
„Wer tut nur so etwas?" fragte er, ohne eine Antwort zu erwarten. Dann erklärte er seinen Freunden, was er gesehen hatte.
Die toten Bäume bildeten offensichtlich nur einen etwa hundert Schritt breiten Streifen in dem ausgedehnten Waldgebiet. In der Mitte dieser Schneise der Verwüstung lag der Pfad. Erschüttert berichtete der Troll von den vielen Tieren und Vögeln, die tot er zwischen den Bäumen und im lichten Unterholz entdeckt hatte. Sie schienen einen qualvollen Tod gestorben zu sein und wirkten alle wie ausgesaugt. Sein Bericht deckte sich mit den Überlegungen der beiden Zauberkundigen.
„Wir sollten den Wald schleunigst verlassen und von diesem Weg verschwinden", meinte Will.
Niemand widersprach ihm. Die drei schulterten ihre Rucksäcke. Telsek übernahm die Führung, als sie quer zum Pfad in den gespenstischen Wald durcheilten.
Bald hatten die Zone des Todes hinter sich gelassen. Wie Telsek gesagt hatte, war der Wald nur in einem schmalen Streifen zerstört, dafür aber um so gründlicher. Dahinter kam ein normaler Wald mit grünen Bäumen, Rascheln im Unterholz und Vogelgesang zum Vorschein. Eilig gingen die drei weiter; sie hielten sich parallel zur Schneise, um die Richtung nicht zu verfehlen.
Die Gefährten hatten Zeit verloren, wollten jedoch bis zum Dunkelwerden wenigstens den Rand des Waldes erreichen. Wenn es das Gelände dahinter erlaubte, konnten sie auch im Dunkeln weiterziehen, dazu mußten sie aber sehen, wie es zwischen dem Wald und den Scytha-Bergen aussah. Schweigend hasteten sie durch das Unterholz, das zu ihrem Glück nicht sehr dicht war. Telsek bahnte an einigen Stellen mit seiner Axt einen Weg durch ausgedehnte Gebüsche und wich den vereinzelten Sumpflöchern aus. Die beiden anderen folgten ihm durch endlosen Regen.

Als es begann zu dämmern, hatte die Gruppe endlich den Waldrand erreicht. Der Regen schien langsam nachzulassen, doch die dichten grauen Wolken verhüllten immer noch das Firmament. Der rasche Marsch hatte an den Kräften der Abenteurer gezehrt, selbst der ausdauernde Troll war außer Atem. Erst jetzt sahen sie, daß sie die Schneise in einem weiten Bogen weiter westlich geführt hatte, als sie wollten. Aber eigentlich war das nicht so wichtig. Wo sie mit ihrer Suche nach dem Dorf begannen, war egal. Zumal sie sich inzwischen fast sicher waren, daß dieses Dorf gar nicht existierte.
Im schwindenden Licht versuchte Dryan, die Strecke, die noch zwischen ihnen und den Bergen lag, einzuschätzen. Die Gipfel der Scytha-Berge waren trotz des Regens, der ihre Umrisse verhüllte, nähergekommen, aber zwischen den ersten Berghängen und dem Wald lag noch eine ausgedehnte flache Senke. Mit kurzem Gras bewachsen, das Grün nur von vereinzelten Felsbrocken unterbrochen, bot sie für etwa vier Stunden Weg keine Deckung. Falls jemand mit Nachtsicht vom Waldrand oder den ersten Bergen die Senke im Auge behielt, befanden sich die drei geradezu auf dem Präsentierteller.
„Das riecht verdammt nach einem Hinterhalt", faßte Dryan seine Beobachtungen zusammen. Telsek und Will nickten. Der Elf fuhr fort: „Ich denke, wir sollten besser am Waldrand bleiben und erst morgen früh weitergehen. Bei Tag haben wir mehr Chancen und die Zeit bis zum Liefertermin müßte trotzdem reichen."
Also schlugen sie einige Schritte tiefer im Wald in einer halbwegs trockenen Mulde unter einigen dichten Kiefern ihr Nachtlager auf. Östlich von ihnen lag der Streifen des Todes, aber weit genug entfernt, um sie nicht allzusehr an ihn denken zu lassen. Dryan entzündete ein kleines Feuer, dessen Licht durch die Muldenwände und das Unterholz abgeschirmt wurde. Will benutzte seine magischen Fähigkeiten, um ihre Kleidung und Ausrüstung zu trocknen. Leise und schnell aßen sie, die Gespräche zu einem Flüstern gesenkt. Alle drei hatten das Gefühl, der Falle nähergekommen zu sein, die der geheimnisvolle Meister der Totengeister für sie aufgestellt hatte. Sie schienen sich bereits auf feindlichen Gelände zu befinden, obwohl es keine offensichtlichen Zeichen dafür gab. Der dunkle Wald wirkte so normal wie möglich, die Insekten und die Nachtjäger waren unterwegs.
Plötzlich stand am Rande der Mulde, wie aus dem Nichts aufgetaucht, eine große dunkle Gestalt. Will, der sie zuerst bemerkte, stieß eine kurze Warnung aus und sprang auf. Überrumpelt, aber dennoch immer wachsam reagierten seine Freunde innerhalb eines Herzschlages. Telsek riß die Axt aus dem Gürtel, während er sich geschmeidig aufrichtete und Dryan stellte sich, Akarems Stab in Angriffshaltung in den Händen, neben den Obsidianer.
Der Schatten hatte sich inzwischen nicht gerührt. Er hatte seinen Überraschungsvorteil, den er durch sein absolut lautloses Anschleichen der Gruppe gegenüber hatte, nicht ausgenutzt. Ein paar Sekunden vergingen, ohne daß sich irgend jemand bewegte. Vielleicht wollte er sie gar nicht angreifen? Dieser Gedanke kam den Gefährten ziemlich gleichzeitig und sie senkten die Waffen.
„Ihr seid mißtrauisch", stellte der Schatten mit tiefer Baßstimme fest und kam näher. Schon wieder ein Kapuzenmantel! Dryan stöhnte innerlich. Hörte das denn nie auf?
Der Mann trat in den Lichtkreis des kleinen Feuers. Vorsichtig hob Telsek wieder die Axt, aber der Fremde streckte während des Näherkommens seine Hände aus. Er trug zwar Kettenhandschuhe, aber keine Waffe.
„Guten Abend", grüßte er, als vor den Gefährten stehen blieb. Langsam hob die Hände und schlug Kapuze und Umhang zurück. Er schien die Nervosität der drei zu spüren und bewegte sich so, daß sie keinen Angriff befürchten mußten. Unter der Kapuze kam das knorrige braune Gesicht eines Trolls zum Vorschein, der Umhang hatte eine schwere Kettenrüstung verborgen. Die Waffen, die der Troll am Gürtel trug, wiesen ihn als Krieger aus: eine große Streitaxt und ein mächtiges Breitschwert, dessen Griff einige Runen zierten, die eindeutig magisch waren. Aber Dryan bemerkte im ungewissen Licht auch, daß der Saum des schwarzen Umhangs mit Symbolen in der gleichen Farbe bestickt waren. Die meisten der Zeichen waren ihm bekannt und fanden sich auch auf seinem eigenen Mantel. Der Troll mußte ebenfalls ein Magier sein - eine seltene Kombination.
Immer noch mit offenen Händen vor ihnen stehend, stellte sich der Ankömmling vor: „Mein Name ist Halis, Kampfzauberer des sechsten Kreises. Ich suche Euch schon seit einigen Wochen. Die Wölfe haben mir zuletzt Euren Weg gewiesen." Die Andeutung eines Lächelns zog über sein Gesicht.
Die Gefährten standen abwartend da. Schließlich fragte Dryan: „Warum sollten wir Euch glauben?"
Der Troll zuckte leicht die breiten Schultern. „Keine Ahnung. Ich habe keinen Beweis dafür, daß ich nicht Euer Feind bin. Entweder Ihr glaubt mir oder Ihr laßt es bleiben."
Seine Offenheit beeindruckte die Gefährten. Will bot Halis einen Platz am Feuer und etwas zu Essen an und auch die anderen setzten sich. Halis lehnte das Essen ab, nahm jedoch einen Schluck Wasser aus ihrem Schlauch. Vor allem Telsek, der dem Ankömmling gegenübersaß, ließ ihn nicht aus den Augen. Als Troll war er eher in der Lage, im Gesicht von Halis zu lesen als die anderen. Aber selbst ihm fiel es schwer, hinter die undurchdringliche Mine unter dem Helm zu sehen.
Ein paar Minuten vergingen in unangenehmen Schweigen, das Telsek schließlich brach. „Ihr macht einen ehrlichen Eindruck, Halis. Das muß aber nichts heißen. Erklärt uns, was Ihr von uns wollt. Es muß ja einen Grund geben, daß Ihr uns gefolgt seid. Vielleicht können wir Euch dann trauen."
Wieder stahl sich das leichte Lächeln auf die Lippen des Trolls. Sein Gesicht wirkte so hart, als würde das bei ihm nur selten geschehen. „Ich bin nicht in meinem eigenen Interesse unterwegs", begann er. „Mein Auftraggeber möchte etwas von Euch haben." Mit einer raschen Handbewegung schnitt er jeden Einwand ab.
„Ich darf und werde Euch nicht sagen, wer mich geschickt hat. Nach dem, was ich inzwischen erfahren habe, bin ich nicht der einzige, der ein Interesse daran hat. Aber ich will Euch nicht bedrohen, sondern nur die Bitte aussprechen. Und wenn Ihr ablehnt, werde ich einfach wieder gehen."
Die Gefährten sahen sich an. Halis wirkte entwaffnend ehrlich. Er hatte ihnen nicht einmal etwas angeboten für das Kästchen und trotzdem hatten alle drei den Eindruck, als hätte er am ehesten ein Recht, es zu bekommen.
„Wir müssen uns besprechen, das werdet Ihr sicher verstehen", sagte Dryan. Mit einem knappen Nicken gab der Troll sein Einverständnis.
Dryan, Telsek und Will entfernten sich ein paar Schritte bis zum Rand der Mulde. Dryan fragte: „Was haltet ihr davon?"
Will antwortete als erster: „Ich weiß nicht so recht. Irgendwie ist mir dieser Halis sympathisch und ich glaube ihm. Aber andererseits - vielleicht hat er doch etwas mit den Totengeistern zu tun. Nachdem es nicht mit Gewalt geklappt hat, soll uns das Kästchen jetzt abgeschwatzt werden. Habt ihr seine Rüstung gesehen? Sie sieht aus wie aus Eiskristallen gemacht, ebenso sein Schwert. Es ist möglich, daß das mit der Kälte zu tun hat, die das Kästchen ausstrahlt."
Telsek schüttelte den Kopf. „Das kann es nicht sein. Die Totengeister wollten das Kästchen gar nicht, sonst hätten sie es doch längst mitgenommen. Da muß noch etwas anderes sein, so weit waren wir schon."
Schließlich äußerte auch Dryan sein Meinung. „Warum nutzen wir die Gelegenheit nicht, das Ding loszuwerden? Ich habe bei Halis auch den Eindruck, daß er es ehrlich meint. Und irgendwie habe ich das Gefühl, daß das Kästchen bei ihm und seinem Auftraggeber in besseren Händen ist als bei uns." Die beiden anderen stimmten ihm zu und sie wandten sich wieder dem Feuer zu.
„Wir sind einverstanden", erklärte Dryan dem Troll, der sich inzwischen nicht gerührt hatte. Er griff in den magischen Beutel und holte das graue Bündel hervor. Halis blickte verwundert auf.
„Was soll ich damit?" fragte er. Dann begann er zu lachen, tief und grollend.
„Darum geht es doch nicht, habt Ihr das noch nicht gemerkt?" fragte er, nachdem er sich beruhigt hatte. Die Gefährten waren irritiert. Daß das Kästchen ein Köder war, hatten sie sich bereits gedacht, aber daß Halis etwas anderes von ihnen wollte, war ihnen nicht in den Sinn gekommen.
„Ich meine die Drachenartefakte." Ihr Gast war inzwischen wieder ernst. „Das blaue Buch und die Statue. Ich weiß, daß Ihr damit nichts anfangen könnt und daß Ihr niemanden finden werdet, der Euch etwas dazu sagen kann. Mein Auftraggeber ist einer der wenigen, die vielleicht eine Verwendung dafür hat, aber für Euch und auch für mich ist das zu groß."
Telsek, Will und Dryan sahen sich an. Sie spürten tief im Inneren, daß Halis recht hatte. Die uralte Macht, die in den Artefakten steckte, konnten sie zwar spüren, aber ob und wie sie zu nutzen war, hatten sie nicht in Erfahrung bringen können. Der Erhalt des Buches kostete zudem viel Energie. Besonders Dryan hatte sich dagegen gewehrt, die Gegenstände einfach an den meistbietenden zu verkaufen und gehofft, irgendwann jemanden zu finden, der ihnen die Magie entschlüsseln konnte. Aber wenn die Gruppe wegen dieser Gegenstände von Totengeistern gejagt wurde, wenn sie keine Ruhe finden würden und ständig auf der Flucht sein müßten...
Dryan sah sein Freunde an. Er kannte die beiden lange genug, um zu sehen, daß ihnen ähnliche Gedanken durch die Köpfe gingen. Und Halis hatte eine Ausstrahlung, die fast zwingend war. Es war keine Magie im Spiel, das wußten Will und Dryan. Fast gleichzeitig nickten sich die drei zu. Es war beschlossen.
Schweren Herzens zog der Elf die Statue und das Kristallkästchen mit dem Buch aus dem Beutel. Halis war aufgestanden und nahm die Artefakte mit einer tiefen Verbeugung in Empfang. Er nahm ein Leinenstück aus seinem Rucksack und schlug beide Gegenstände vorsichtig ein, bevor er sie einsteckte. Dann griff der Troll an seinen Hals und löste ein Lederband.
„Ich danke Euch für Euer Vertrauen und Eure Großzügigkeit. Ihr sollt diese wertvollen Artefakte, die Ihr unter großen Schwierigkeiten erworben habt, nicht ganz umsonst hergegeben haben. Hier." Halis gab Dryan das Lederband, an dem eine Münze hing. „Wenn Ihr in großer Not seid, nehmt die Münze in die Hand und denkt an mich. Aber benutzt dieses Amulett weise; es funktioniert nur einmal."
Mit diesen Worten verbeugte er sich noch einmal vor den Gefährten und verschwand lautlos in der Nacht.
Noch Monate später fragten sich die Gefährten immer wieder, was sie bewogen hatte, die Statue und das Buch so schnell und ohne eine Gegenleistung zu verlangen wegzugeben. An diesem Abend jedoch stellte keiner von ihnen ihre Entscheidung in Frage; sie teilten nur noch ihre Wachen ein und verbrachten der Rest der Nacht ruhig und eigenartigerweise auch zufrieden.

Als die Dämmerung den neuen Tag ankündigte, hatte der Regen endlich aufgehört. Der Himmel war zwar immer noch bewölkt, aber er machte den Anschein, als wollte er im Laufe des Tages noch aufklaren. Nach einem kurzen Frühstück machten sich die Gefährten wieder auf den Weg.
Als sie den Waldrand erreicht hatten, verschafften sie sich zuerst noch einmal einen Überblick über die Senke. Sie bot genausowenig Deckung wie am Abend, aber im Tageslicht würden sie wenigstens nicht so leicht zu überraschen sein. Jeder, der sich auf sie zu bewegte, würde sich ebenso wenig verstecken können wie sie selbst.
Will übernahm wieder die Führung der Gruppe. Vorsichtig und nach allen Seiten sichernd nahmen die drei ihren Weg über das kurze Gras. Nach zwei Stunden Marsch hatten sie etwa die Hälfte des Weges bis zu den Bergen zurückgelegt, als sie plötzlich seitlich von ihnen zwischen ein paar Felsblöcken eine Bewegung wahrnahmen. Sofort hoben Will und Telsek die Waffen und Dryan begann, einen Zauber zu wirken.
Was da auf sie zukam, wirkte jedoch nicht im geringsten bedrohlich, sondern nur sehr fehl am Platze. Winkend und fröhlich rufend kam eine Frau auf sie zu. Beim Näherkommen war sie als junge Elfin zu erkennen. Sie trug ein buntbesticktes Gewand und bewegte sich mit solcher Anmut, daß sie an einen verirrten Schmetterling erinnerte. Die Gefährten senkten die Waffen ein wenig und warteten, bis die Frau sie erreicht hatte. Trotz ihrer harmlosen Erscheinung konnten die drei ihre Vorsicht und ihr Mißtrauen nach allem, was bisher geschehen war, nicht ablegen.
Die Elfin blieb einen Schritt vor der Gruppe stehen.
„Schön, Euch zu treffen!" begrüßte sie die Abenteurer mit einer Stimme wie ein Frühlingslied. Sie breitete die Arme aus und lächelte bezaubernd. „Mein Name ist Asami Tibol. Ich wollte ein paar Verwandte in den Bergen besuchen habe mich wohl verlaufen. Ihr seid doch auch in diese Richtung unterwegs. Kann ich Euch ein Stück begleiten?"
Dryan warf einen kurzen Blick zu seinen Freunden. Ihnen stand das Mißtrauen ins Gesicht geschrieben, das auch er spürte. Andererseits - sollten sie wirklich eine Frau in dieser Gegend allein lassen? Das war auch nicht ihre Art, jemanden, der eventuell Hilfe brauchte, zurückzuweisen.
„Ihr könnt mit uns kommen", sagte der Elf schließlich und stellte seine Freunde und sich vor. „Am Fuß der Berge müssen wir uns allerdings trennen, weil..."
„Wundervoll", unterbrach ihn Asami und schob ihren Arm unter seinen. „Dann laßt uns losgehen."
Dryan fühlte sich hilflos. Mit der freien Hand gab er seinen Freunden ein Zeichen. Die beiden verstanden. Will übernahm wieder die Führung, gefolgt von dem Elfenpärchen. Asami plauderte und lachte, ohne sich von Dryans Einsilbigkeit stören zu lassen. Telsek lief hinter den beiden und behielt die Frau im Auge. Irgend etwas stimmte mit ihr nicht, da war er sich sicher.
Dem Magier war die plötzliche Nähe der Elfin unangenehm. Sicher, sie gefiel ihm, aber er hatte das Gefühl, daß sie etwas von ihm wollte und versuchte, sich bei ihm einzuschmeicheln. Scheinbar unbefangen streichelte Asami seinen Arm und redete betörend auf ihn ein.
Auf einmal durchfuhr es Dryan siedendheiß. Ganz nebenher und mit unschuldigem Lächeln fragte die Elfin, ob er schon einmal eine blaue Drachenstatue gesehen hätte. Sie wartete nicht einmal auf eine Antwort, sondern erzählte von ihrer Kindheit in Vivane. Dabei warf sie jedoch einen Blick auf Dryan, als wollte sie bis auf den Grund seiner Seele schauen. Und dieser Blick war abschätzend, kalt und gefährlich.
Während die Elfin neben ihm schwatzte, hörte der Magier gar nicht mehr zu. Er verließ sich auf die Wachsamkeit der anderen und ließ seine Aufmerksamkeit langsam und vorsichtig von der realen Welt in den Astralraum hinüberwandern. Er zuckte innerlich zurück wie von einem Krilwurm gebissen und konnte noch einen kurzen Warnruf ausstoßen, da hatte sich Asami schon von ihm losgerissen und war einen Schritt zurückgetreten. Sie streckte ihre Hände in die Richtung von Dryan aus und ballte sie zu Fäusten.
Für einen Augenblick hatte der Magier das Gefühl, daß sich die Hände der Frau tief in seinem Inneren um sein Herz schlossen und es zusammenpreßten. Sofort mobilisierte er seine Widerstandskräfte gegen den Zauber und spürte die Herzbeklemmung nachlassen.
In diesem Moment hatte Will schon reagiert und ihr die flache Seite von Kegels Schwert über den Kopf geschlagen. Telsek war mit erhobenen Fäusten ebenfalls auf Asami zugesprungen und packte sie noch rechtzeitig, so daß sie nicht hart auf den Boden schlug.
Schwer atmend standen die Gefährten um die bewußtlose junge Frau herum. Will kniete sich neben sie und strich ihr das lange blonde Haar aus dem Nacken. Auf der weißen Haut war dunkelroter Fleck zu erkennen, der die Form einer Flamme hatte.
„Ein Dämonenmal", stellte Telsek fest. Die Zauberkundigen nickten. „Ich habe es gesehen und wollte euch noch warnen. Aber sie hat es sofort gemerkt." Dryans Äußerung klang fast bewundernd. „Was machen wir jetzt mit ihr?"
„Erst mal fesseln. Wer weiß, wann sie wieder zu sich kommt", schlug Will vor. „Dann will ich mir ihr Mal noch einmal näher ansehen. Ich nehme an, das ist endlich die Verbindung zu unserem geheimnisvollen Auftraggeber und Meister der Totengeister."
„Und dann?" fragte der Krieger. „Wir können sie trotz allem nicht hier liegen lassen. Sie kann nichts dafür, daß sie uns angegriffen hat."
Will schloß die Augen. Ein Blick in den Astralraum konnte immer gefährlich sein, vor allem wenn, wie es schien, ein Dämon in der Nähe war. Vorsichtig öffnete er sein Bewußtsein und breitete seine Wahrnehmung langsam aus.
Die Ausstrahlung seiner Freunde sah aus wie immer, das Gras und die kargen Büsche in der Senke leuchteten sanft in ihrer Lebendigkeit. In weiter Ferne, nördlich von ihrem Standpunkt, zeigten ein paar leichte Störungen die Nähe von etwas Bösem an, aber Will war sich sicher, daß das Wesen, das den Raum dort verzerrte, noch zu weit weg war, um sie zu spüren. Der Meister wahrscheinlich, der sowieso auf sie wartete. Dann untersuchte der Elementarist die Frau näher. Ihre Aura war die eines starken Geisterbeschwörers. Das rotglühende, bösartige Mal in ihrem Nacken, das auch Dryan gesehen hatte, schien nicht sehr alt zu sein und hatte noch keine starken Zerstörungen in ihr angerichtet. Aber ein Faden wand sich von ihr ausgehend in Richtung Norden - ein Faden aus kleinen orangenen Flammen, die ihre Kraft aus Asami selbst zu beziehen schienen. In ein paar Tagen würde die junge Frau ausgebrannt sein.
Der Obsidianer stand auf. „Sie wird sterben", stellte er fest. „Ich hatte kurz überlegt, ob wir nicht einfach umdrehen und zurückgehen, jetzt wo wir wissen, daß ein Dämon auf uns wartet. Aber das können wir nicht. Wir waren uns einig, daß wir das Kästchen nicht einfach so loswerden können, und jetzt haben wir auch noch die Verantwortung für diese Frau. Telsek, du hast recht, wir können sie nicht hierlassen. Sie ist vielleicht noch zu retten, wenn wir den Dämon vernichten können. Und dieser Dämon ist nicht mehr weit entfernt. Aber er ist stark, sehr stark. Ich habe keine Ahnung, wie unsere Chancen stehen."
Wieder reichte ein kurzer Blick zwischen den Gefährten. Sie würden weitergehen und sich ihrem Widersacher stellen. Aufgeben kam nicht in Frage, niemals.
Telsek legte sich die bewußtlose Asami über die Schulter und die drei machten sich auf den Weg. Jetzt mußten sie nicht mehr suchen - der Faden, der von der Geisterbeschwörerin ausging, war ihr Wegweiser.



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